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Wolle adé

Kurz nach den Eisheiligen, auch Schafskälte genannt, bekamen wir Besuch vom Schafsscherer. Die Tage im Mai sind dafür bekannt, dass es nochmal Frost geben kann. Als Schafshalter wartet man also in der Regel die Schafskälte ab, um den Wollträgern dann an den Kragen zu gehen. Einmal im Jahr müssen Karl, Heinz & Co diese Prozedur über sich ergehen lassen, da der Mensch dem Schaf den natürlichen Fellwechsel abgezüchtet hat, um die Wolle für sich zu nutzen.

Der Schafsscherer nutzt dabei eine ganz besondere Technik, das Schaf auf den Hintern zu setzen, da es normalerweise in dieser Position verharrt und das Verletzungsrisiko gering gehalten wird. Pro Tier braucht der Fachmann nur ein paar Minuten. Natürlich herrschte Angst im Stall und unsere kleine Gang roch den Braten schon bevor es losging. Allerdings sagte uns der Scherer, unsere Tiere seien verhältnismäßig ruhig und schienen viel Vertrauen zu uns zu haben. Das ging runter wie Öl! 🙂 Äußerst interessant war das Verhalten der unterschiedlichen Charaktere. Während Karl uns nach der Schur gefühlt den Mittelfinger zeigte und nichts mehr von uns wissen wollte, lief sein Bruder Heinz schnurstracks zu Yvonne und suchte Nähe. Und zwar die ganze Zeit, bis alle Tiere fertig waren. Die Berge an Wolle haben glücklicherweise einen Abnehmer gefunden, der daraus Decken machen möchte. Vielleicht bekommen wir das Resultat sogar zu Gesicht. Ein biologisches, regionales und saisonales Erzeugnis 😉 .

Mit ihrer neuen Frisur ging es dann wieder hinaus in die Freiheit. Der Sommer darf kommen.